Multimedia-Forensik für Ermittlungsverfahren (Bild, Video, Audio)

Wie kann ich digitale Bilder, Videos und Audiodaten auswerten?

Die Herausforderung: wenn man Multimediadaten forensisch untersucht, müssen diese als »gelöschte« Dateien oftmals zuerst wiederhergestellt werden. Anschließend muss dann u.U. eine sehr große Anzahl von Dateien gesichtet werden. Dann erst können im Bild oder ggf. der Tonspur Spuren gesucht und gesichert werden. In diesem Seminar lernen Sie hierzu Prinzipen und moderne Methoden der Multimedia-Forensik für jeden dieser Arbeitsschritte kennen.

Metadatenanalyse, Sensorfingerprinting,  Steganographie, Online-Seminar, IT-Sicherheit

Die Herausforderung: Digitale Bilder und Videos liefern in Strafverfahren und bei Rechtsstreits wichtige Beweise -- ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Wenn Sie IT-Sicherheitsvorfälle oder Straftaten aufklären, müssen oftmals digitale Bilder, Videos oder Tonauszeichnungen rekonstruiert, dann aufwändig gesichtet und anschließend analysiert werden. Denn wertvolle Hinweise zur Aufklärung stecken als sichtbare und unsichtbare "Spuren" in den Daten.

 

Die Lösung: Die Multimedia-Forensik bietet viele effektive Methoden, um „gelöschte“ Dateien wiederherzustellen und darin Spuren zu finden und zu sichern.

In der Schulung gehen wir zuerst auf Besonderheiten bei Quellen für Multimediadaten ein, also nicht nur Festplatten, SSDs usw., sondern auch Unterhaltungselektronik, Bürogeräte usw. Dann behandeln wir Datenrekonstruktion auch unter schwierigen Bedingungen, etwa Filecarving bei Dateifragmentierung oder den Fall verschlüsselter Daten.

Dann werden Methoden behandelt, welche Sie bei der Sichtung großer Bildbestände unterstützen können, um eine aufwändige (manchmal: belastende) manuelle Spurensuche zu erleichtern. Beispiele sind robustes Hashing und KI-basierte Bild-Klassifikation.

Anschließend werden Ihnen moderne Analyse-Verfahren für unsichtbare Spuren in Bild- und Vidoedaten vermittelt. Hierzu gehören Metadaten, das Identifizieren des Aufnahmegerätes oder das Detektieren versteckter steganographischer Nachrichten in scheinbar unverdächtigem Bildmaterial.

Soweit zutreffend, gehen wir bei allen Methoden auch auf entsprechende Verfahren für Audiodaten ein.

Abschließend vermitteln wir Ihnen Tipps aus unseren eigenen Forensikaufträgen zu nützlichen Open-Source-Werkzeugen und zur ordnungsgemäßen Gutachten-Erstellung.

Die Fortbildung besteht aus Seminarvorträgen im Web-Seminar und einer Reihe von Livedemos zu Forensik-Software. Natürlich planen wir hierbei ausreichend Zeit für Diskussionen, Ihre Fragen und Pausen ein. Denn unsere Online-Veranstaltung soll für Sie so produktiv und gleichzeitig angenehm wie möglich werden.

 

Ihre Vorteile auf einen Blick

Nach dem Seminar können Sie...

  • die Grundlagen häufig eingesetzter Multimedia-Datenformate verstehen
  • IT-Forensik-Verfahren zum Rekonstruieren gelöschter Multimedia-Dateien kennen
  • Verfahren zum Sichten sehr großer Bilddatenmengen verstehen und auswählen
  • Metadaten in gängigen Medienformaten erfassen
  • Methoden kennenlernen, mit denen Sie die Datenquelle identifizieren können (z.B. Kamera, Aufnahmegerät)
  • Sie verstehen das Prinzip beim Einbetten versteckter steganographischer Botschaften in Bilddaten

Dieses Seminar bietet Ihnen...

  • Besonderheiten der IT-Forensik für Multimedia werden Ihnen anschaulich vermittelt
  • Das Nachvollziehen der Arbeit mit spezieller Multimedia-Forensik-Software für die verschiedenen Untersuchungsschritte
  • Sie können sich mit Experten und Anwendenden der Multimedia-Forensik fachlich austauschen und vernetzen
ÜBERBLICK
Veranstaltungstyp
Online-Seminar
Format
Online
Abschluss
Teilnahmebescheinigung
Zugangsvoraussetzung
Grundkenntnisse der forensischen Arbeitsweise. Idealerweise: wenig „Berührungsängste“ bei der Benutzung der Kommandozeile unter Linux oder Windows
Termine, Anmeldefrist und Ort
  • Unser Angebot zu Multimediaforensik wird derzeit inhaltlich und vom Zuschnitt für Sie aktualisiert. Neue Angebote sind im 3. Quartal wieder hier für Sie verfügbar.
Dauer/ Ablauf
15 Stunden an 4 Tagen Tag 1 - 3: 10:00 - 15:00 Uhr, Tag 4: 10:00 - 12:00 Uhr
Sprache
Deutsch
Teilnahmegebühr
1.200,00 € (USt. befreit gemäß §4 Nr. 22 Buchstabe a UStG)
Mehr infos
  • Wenn Sie bereits den Kurs »Echtheitsprüfung für digitale Bild- und Videodaten« besucht haben, erhalten Sie einen Rabatt von 150€ auf dieses Seminar.
ZIELGRUPPE

IT-Forensiker*innen und Ermittler*innen in Unternehmen und Sicherheitsbehörden, die ihre Fach- und Methodenkenntnisse der IT-Forensik auf den Bereich Multimediadaten ausweiten möchten.

INHALTE

Vor der Veranstaltung:

Vorbereitungskurs für Sie als interaktives E-Learning (online, 45-60 Min.):

  • JPEG-Kompression
  • JPEG-Speicherformat,

Im Online-Kurs live:

Grundlagen:

  • Überblick zu aktuellen Herausforderungen
  • Basiswissen zu digitalen Bilddaten, Video, Audio; Nachbereitung des E-Learnings (siehe oben)
  • Vorgehensmodell in der IT-Forensik
  • Anti-Forensik

Datenerfassung:

  • Auslesen von Speichermedien für Multimedia-Inhalte
  •  Mediensuche im Internet
  • Datenrekonstruktion per Filecarving

Effiziente Sichtung:

  • Identifizierungsverfahren für Mediendaten per Bildhash / Audiohash
  • Bildklassifizierung per maschinellem Lernen (Deep Learning)

Analyse unsichtbarer Spuren:

  • Metadaten-Untersuchung
  • Erkennen von Datenquellen ("Kameraballistik", ENF-Forensik)
  • Steganographie

Praxistipps:

  • nützliche Forensik-Software
  • Gutachtenerstellung
  • Literatur-Empfehlungen
LERNZIELE

Sie werden Ihre bisherigen forensischen Fach- und Methodenkenntnisse auf die Analyse von Multimediadaten ausweiten.

Sie werden theoretische Grundlagen der wichtigsten Mediendateiformate und wichtige Verfahren zur Erfassung, Sichtung und Analyse der unsichtbaren Spuren innerhalb von Mediendaten verstehen lernen.

Praxisnahe Livedemos an praxisnahen Beispielen sorgen dafür, dass Sie die Anwendung dieser Methoden nachvollziehen können.

TRAINER*INNEN

Lukas Graner, York Yannikos, Dr. Sascha Zmudzinski
Leitung: Prof. Dr. Martin Steinebach

 

Alle Referenten sind seit vielen Jahren als Wissenschaftler im Bereich IT-Forensik aktiv.

Referenzen: