Back-up Yoga: Bei Datenverlust nicht den Kopf verlieren

Die Situation ist den meisten wohl bekannt: Hochkonzentriert wird an Tabellenkalkulationen, Präsentationen oder Texten gearbeitet – und plötzlich geht nichts mehr. Die Software, oder der ganze Rechner, stürzt ab. Und die Arbeit der letzten Stunden ist futsch. Für Fälle wie diese, aber auch wenn Daten durch einen Cyberangriff verschlüsselt oder gelöscht werden, existiert in vielen Unternehmen eine Back-up-Lösung. Mit verschiedenen Funktionen erlaubt sie, vermeintlich verlorene Daten wiederherzustellen und nicht wieder von vorne mit der Erstellung beginnen zu müssen. Als Anwender sieht man in der Regel nichts davon, da die Prozesse zur Datensicherung unsichtbar im Hintergrund ablaufen. Dennoch kann die ein oder andere Übung im Back-up Yoga für mehr Ausgeglichenheit im Office-Alltag sorgen.

 

Wissen Sie, wie Sie wieder an Ihre Daten kommen?

Probieren Sie es einfach selbst aus, wenn Sie gerade nicht zu viel um die Ohren haben: Löschen Sie eine Datei von Ihrem Rechner und leeren Sie auch den Papierkorb. Schaffen Sie es, wieder an die Datei heranzukommen? In der Regel werden Sie sich in diesem Fall an den IT-Admin wenden müssen. Machen Sie sich vertraut, wie lange es dauert und wie kompliziert es ist, eine verschwundene Datei wiederherzustellen. Denn falls Ihnen im Ernstfall – etwa kurz vor einem wichtigen Kundentermin –  die Präsentation verlorengeht, verlieren Sie nicht auch noch den Kopf, sondern wissen genau, was Sie zur Wiederherstellung tun müssen.

 

Wissen Sie, welche Daten im Back-up gesichert sind?

Informieren Sie sich auch, welche Dateien und Verzeichnisse überhaupt im Back-up gespeichert werden. Vor allem, wenn Sie viel von unterwegs oder zuhause aus arbeiten, können Sie sich nicht umfassend auf die Back-up-Lösung verlassen. Diese Prozesse sind nämlich im Unternehmensnetzwerk integriert. Wenn Sie also „offline“ sind, und die Dateien lokal und ohne VPN mit Verbindung zum Unternehmensnetzwerk bearbeiten, hilft bei einem Datenverlust auch die Back-up-Lösung der Firma nicht weiter. Erkundigen Sie sich deshalb in der IT-Abteilung, wie Sie für mehr Schutz und Sicherheit Ihrer Arbeit sorgen können: Welches Vorgehen wird empfohlen, auf welche Sicherungsmöglichkeiten dürfen Sie im Einklang mit den Systemnutzungsregeln Ihres Arbeitgebers zurückgreifen, etc.?

 

Prüfen Sie regelmäßig Ihre Back-up-Strategie

Auch in kleineren Firmen mit begrenzten IT-Budgets stellt die Back-up-Lösung einen durchaus notwendigen Posten dar. Es lohnt sich jederzeit, einen Blick auf die aktuelle Strategie und Technologie zu werfen und sie gegebenenfalls anzupassen. Zeitgemäße Back-up-Lösungen sollten dabei folgende Voraussetzungen unbedingt erfüllen:

 

1.       Offsite-Back-up: Nicht allein auf den physikalischen Speicher im NAS oder lokalen Server verlassen. Denn bei einem Brand oder Diebstahl sind die Daten unwiderbringlich verloren. Es sollte sichergestellt sein, dass eine Kopie stets außerhalb der Räumlichkeiten der Firma liegt.

2.       Back-ups verschlüsseln: Egal, wie und wo Daten gesichert werden –  sie sollten nirgends unverschlüsselt liegen, damit sie bei einem Datenleck nicht ausgelesen und missbraucht werden.

3.       Nicht alleine auf die Cloud verlassen: Es ist zwar praktisch, Daten automatisch in die Cloud zu spiegeln. Es gilt jedoch zu bedenken, dass dadurch die Abhängigkeit von einem Anbieter, oftmals außerhalb Deutschlands oder der EU, entsteht. Und ist das Internet lahmgelegt, gibt es auch keinen Zugriff auf die Daten. Auch sicherheitsrelevante Aspekte können dagegen sprechen: Denn viele Anbieter speichern die Daten unverschlüsselt. So könnten vertrauliche Informationen Cyberkriminellen bei einem Hack in die Hände fallen. Allerdings existieren durchaus sichere und zuverlässige Lösungen für Unternehmen, wie beispielsweise das Angebot von Fraunhofer SIT.

4.       Deduplizierung und inkrementelle Speicherung: Back-ups brauchen Speicherplatz und kosten Geld. Zeitgemäße Lösungen speichern Daten immer intelligenter. Bei der Deduplizierung wird demnach jeweils nur eine Kopie einer Datei, die an mehreren Speicherorten im Unternehmensnetz vorhanden ist, als Back-up gespeichert. Die inkrementelle Speicherung sorgt dafür, dass nur diejenigen Dateien ins Back-up wandern, die seit der letzten Speicherung verändert wurden.

5.       Intervalle prüfen: Wie häufig ein Back-up durchgeführt wird, ist auch eine Kostenfrage. Zu lange Intervalle zwischen Back-ups können dafür Sorgen, dass die geleistete Arbeit verloren geht.

6.       Netzwerksegmentierung: Unabhängig vom Speicherort sollte beachtet werden, dass die Back-ups in getrennten Bereichen gespeichert werden, um das Risiko von unbefugten Zugriffen oder dem Einschleusen von Schadsoftware wie Ransomware zu reduzieren.

 

Für IT-Administratoren, die sich nicht nur mit Back-ups, sondern auch tiefer mit Schwachstellen im Unternehmensnetzwerk und Sicherheitsanalyse auseinander setzen wollen, bietet die Fraunhofer Academy mit dem Seminar IT-Sicherheitsanalyse in Unternehmensnetzen das richtige Angebot. Anwendern ermöglicht das Seminar Grundlagen der IT-Sicherheit einen schnellen und umfassenden Einstieg in den Themenkomplex.